Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin hat sich auf einer Tagung der Industrieplattform BW Industrie 4.0 vergangene Woche im Stuttgarter Haus der Wirtschaft den Digitalen Zwilling von Schuler zeigen lassen. Mit Hilfe einer VR-Brille konnte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut eine virtuelle Presse vom Typ MSP 400 von allen Seiten betrachten und sogar in das laufende Werkzeug hineinschauen. Der Digitale Zwilling („Digital Twin“) bietet die Möglichkeit, sämtliche Funktionen einer Anlage von Schuler am Computer zu simulieren, und ist Teil des Smart Press Shop von Schuler.
Der Digitale Zwilling bildet die Voraussetzung zur Realisierung einer intelligenten Fabrik. Schuler nutzt die Technologie schon seit vielen Jahren zur Prozesssimulation etwa bei Servopressenlinien. Sie bietet aber auch die Möglichkeit zur virtuellen Inbetriebnahme, um Software vorab zu testen und auf die Bedürfnisse des Kunden anzupassen. Dadurch lassen sich Anlagen schneller hochfahren, die Inbetriebnahmezeit verkürzen und die geplanten Stückzahlen früher erreichen.
Darüber hinaus kann das Bedienpersonal an der Steuerung des Digitalen Zwillings geschult werden, noch während sich die Anlage im Aufbau befindet – und ohne das Risiko einer Fehlbedienung einzugehen. Durch eine Verknüpfung mit dem Machine Monitoring System (MMS) von Schuler lassen sich zudem Störfälle besser analysieren. Schuler wird den Digitalen Zwilling seinen Kunden in Zukunft auch über eine Cloud zur Verfügung stellen.
Die vom Wirtschaftsministerium geförderte Transferplattform BW Industrie 4.0 wurde vor zwei Jahren von den Hochschulen Aalen, Reutlingen und Esslingen in Zusammenarbeit mit der Steinbeis-Stiftung gegründet. Ziel ist es, den kleinen und mittleren Unternehmen die Chancen von Industrie-4.0-Technologien aufzuzeigen und den Einstieg in umsetzbare Projekte zu ebnen.
Die Antwort von Schuler auf die Industrie 4.0 lautet Smart Press Shop.