Einfach ausgedrückt, bedeutet Compliance zunächst die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen durch Unternehmen. Über diese Selbstverständlichkeit hinaus umfasst der Begriff „Compliance“ aber auch die Schaffung organisatorischer Vorkehrungen im Unternehmen, um die Einhaltung von Richtlinien – gesetzlichen und vom Unternehmen definierten – sicherzustellen.
Compliance ist also kein abstrakter Begriff, sondern ein verbindlich gültiges und unmissverständliches Regelwerk, das alle Mitarbeiter betrifft. Jede größere Organisation benötigt ein systematisch aufgebautes und nachhaltig gepflegtes Compliance-System. Dies beinhaltet einerseits vorsorgliche Maßnahmen, wie die Aufklärung, Information und Schulung von Mitarbeitern, stellt aber auch andererseits die Überwachung unternehmensinterner Vorgänge sicher.
Verstöße gegen Gesetze sowie rechtswidriges und nonkonformes Verhalten gegenüber dem unternehmerischen Wertesystem können weitreichende Auswirkungen haben. Unter anderem drohen Geldstrafen, Schadenersatzklagen oder Gewinnabschöpfungen. Hinzu kommt ein massiver Imageschaden und Reputationsverlust, der sich nachteilig auf das Geschäft auswirkt. Auch wer als Mitarbeiter die Gesetze verletzt, muss mit drastischen Konsequenzen rechnen: Freiheits- oder Geldstrafen, Schadenersatzforderungen und arbeitsrechtliche Maßnahmen bis hin zur Kündigung.
Der Begriff stammt aus dem Angloamerikanischen und lässt sich am besten mit Rechtskonformität übersetzen. Da Compliance aber inhaltlich sehr viel mehr umfasst als Rechtsbefolgung, Regelüberwachung oder die Einhaltung unternehmensinterner Bestimmungen, gibt es keine wirklich griffige Übersetzung. So hat sich auch in Deutschland – selbst bei Unternehmen, die Anglizismen meiden – die englische Bezeichnung etabliert.