22.03.2017

    OEM schneidet Platinen jetzt mit dem Laserstrahl

    Mit zwei hochflexiblen Schnittlinien von Schuler rüstet sich Premium-Automobilhersteller für die Zukunft

    Laserstrahlen statt tonnenschwerer Werkzeuge: An seinem Standort im badischen Kuppenheim hat Daimler zwei Laser-Platinenschneidanlagen von Schuler in Betrieb genommen. Die beiden Linien, die für die Serienproduktion der Kompaktfahrzeuge vorgesehenen sind, lassen sich per Knopfdruck auf einen anderen Zuschnitt umstellen. Die Programmierung der Konturen erfolgt offline und lässt sich zur Ausbringungsoptimierung simulieren. Durch diese Werkzeugfreiheit ist das Presswerk auf die Vielfalt der kommenden Pkw-Modelle in den nächsten Jahren optimal vorbereitet.

    Drei zeitgleich arbeitende Laserköpfe schneiden in der Anlage mit einer Geschwindigkeit über 100 m/min Konturen aus einem kontinuierlich laufenden Stahl- oder Aluminiumband direkt vom Coil. So entstehen die oberflächenempfindlichen Zuschnitte für Kotflügel, Seitenteile, Dächer oder Motorhauben. Das Band bewegt sich dabei mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 m/min durch die Anlage. Die ausgeschnittenen Platinen werden vom Schrott getrennt und kontinuierlich gestapelt. Zwei moderne Schuler-Pressenlinien in der Halle nebenan formen diese dann zu Karosserieteilen um, die im nahen Mercedes-Benz Werk Rastatt in Pkws verbaut werden.

    Durch die hohe Flexibilität der Schnittprogrammierung sind die Möglichkeiten, die sich bei den Geometrien bieten, vielfältig. Der Premium-OEM hat gerade erst damit begonnen, die Potentiale zur Materialeinsparung oder Optimierung für den Umformprozess auszuschöpfen. In der Zukunft lassen sich durch laseroptimierte Platinen auch Produktionssteigerungen erzielen und bestmögliche Konturen entwickeln.

    Neue Schnittlinien kommen völlig ohne Werkzeuge aus

    Üblicherweise werden Platinen mit bis zu 25 Tonnen schweren Schneidwerkzeugen gestanzt. Sie kosten allein in der Anschaffung bis zu 200.000 Euro pro Stück – Lagerung, Reparatur und Wartung noch nicht eingerechnet. Kommt ein neues Modell auf den Markt, ändert sich die Form, und ein monatelanger Um- oder Neubau der Werkzeuge steht bevor. Die Laser-Schnittlinien von Schuler kommen dagegen völlig ohne Werkzeuge aus.

    Darüber hinaus waren die Platzverhältnisse in der ehemaligen Coil-Halle des Werkes für herkömmliche Platinen-Schneideanlagen ungeeignet. Besonders die Tatsache, dass die Laser-Anlagen weder kostspielige Fundamente noch einen Keller benötigen, begünstigte die Entscheidung für die neue Technologie, die Schuler unter dem Namen Dynamic Flow Technology (DFT) vertreibt.

    Kosteneffizienz steht bei einem OEM immer obenan: Eine Investition muss – verglichen mit etwaigen Alternativen – umgerechnet auf ein Fahrzeug ein positives Ergebnis bringen. Bei der Laser-Linie sind die Aussichten hierfür positiv: nicht nur wegen der einfacheren Montage und Werkzeugfreiheit, sondern auch der hohen Anlagenverfügbarkeit. Vor allem die Möglichkeiten zur Materialeinsparung und zur Reduzierung der Coil-Vielfalt führen oftmals zu geringeren Produktionskosten mit der Dynamic Flow Technology als mit konventionellen Schneidanlagen.


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