So manch ein Bediener dürfte sich schon gewünscht haben, dass seine Anlage ihm sagt, wo der Schuh drückt. Doch Maschinen, die kommunizieren, sind im Zeitalter der Industrie 4.0 keine Zukunftsmusik mehr. Auf der Fachmesse EuroBLECH Ende Oktober in Hannover zeigt Schuler mit dem Konzept „Smart Press Shop“, wie sich durch Lösungen zur Vernetzung in der Umformtechnik nicht nur die Prozesssicherheit, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der Produktion erhöhen lässt.
In einer modernen Servo-Pressenlinie von Schuler sind rund 30 Industrie-PC miteinander vernetzt. Nur so lassen sich hohe Produktivität und sicherer Teile-Transport von einer Pressenstufe zur nächsten umsetzen. Auch Einzelpressen, Platinenschneidanlagen mit Laser und verschiedene Automationskomponenten verfügen bereits über die nötigen Schnittstellen für eine übergreifende Vernetzung.
Mit welcher Geschwindigkeit kann das Blech maximal umgeformt werden? Die Umformsimulation liefert wertvolle Informationen zur virtuellen Optimierung der gesamten Anlage. Um beim Beispiel der Servo-Pressenlinie zu bleiben: Lange bevor die Werkzeugsätze eingespannt werden, produziert das virtuelle Abbild der Anlage schon ein Teil nach dem anderen.
Dank der Simulation der gesamten Anlage einschließlich aller Pressenstufen und Automationskomponenten lässt sich die Zeit für den Teile-Transport minimieren. Schuler bietet Werkzeuge zur Optimierung der Ausbringungsleistung, die Inbetriebnahmedauer verkürzt sich drastisch. Darüber hinaus kann sich der Kunde schon einen Bild von dem Energiebedarf machen, der für die Produktion erforderlich ist.
Die Anlagen liefern Daten mit Hilfe von Sensoren, die an den verschiedensten Stellen verbaut sind – beispielsweise um die Presskraft zu messen. Werden die richtigen Rückschlüsse aus diesen Informationen gezogen, birgt auch dieser Bereich enorme Potentiale. Weicht der Presskraftverlauf von einem bestimmten Muster ab, ist das ein Hinweis auf Unregelmäßigkeiten im Prozess. Auf diese Weise lassen sich wichtige Informationen für die Instandhaltung der Linie sammeln und Schäden für Maschine und Werkzeug vermeiden.
Wird erkannt, dass etwas nicht rund läuft, so kann sich der Service-Techniker online auf die Anlage des Kunden schalten. Schon heute lässt sich ein Problem durch den Schuler Remote Service in neun von zehn Fällen aus der Ferne beheben. Die zustandsbasierte Wartung kann also dabei helfen, richtig Geld zu sparen.
Viele der genannten Beispiele sind bereits gängige Praxis bei Schuler. „Schuler hat den großen Vorteil, seit Jahrzehnten Presswerke auf der ganzen Welt komplett auszustatten, von der Abwickelhaspel für das Coil bis zur automatischen Fertigteil-Abstapelanlage“, sagt Technologie-Vorstand Dr. Stephan Arnold. „Diese Erfahrung hilft uns enorm dabei, mit dem ‚Smart Press Shop‘ intelligente Funktionen für das Presswerk der Zukunft zu entwickeln.“
Mehr auf dem Stand Nr. F82 von Schuler in Halle 27 der EuroBLECH in Hannover vom 25. bis 29. Oktober 2016.
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