Für die Mitarbeiter und Kunden der MKB Metall- Konstruktions- und Betriebsmittelbau GmbH & Co. KG gibt es gut acht Monate nach Beginn des Insolvenzverfahrens wieder eine positive Zukunftsperspektive. Mit Wirkung zum 1. April 2018 hat der Insolvenzverwalter Kai Dellit, Partner der Kanzlei hermann wienberg wilhelm, die betriebsnotwendigen Vermögensgegenstände der MKB an die zum Auer Werkzeugbau AWEBA gehörende WVL Werkzeug- und Vorrichtungsbau Lichtenstein GmbH im sächsischen St. Egidien verkauft.
MKB ist auf die Fertigung von Prototypen und Kleinserien im Automobilsektor spezialisiert. Zum Kundenkreis des Unternehmens mit zuletzt rund sieben Mio. Euro Jahresumsatz gehören führende Hersteller wie VW, Daimler, BMW oder Rolls-Royce. Erste Kundengespräche über eine Fortführung der Geschäftsbeziehungen seien positiv verlaufen, teilte WVL mit. Die AWEBA-Tochter will mit der Übernahme ihr eigenes Leistungsspektrum deutlich erweitern und den Jahresumsatz der MKB möglichst rasch wieder über die Zehn-Millionen-Schwelle heben. Der Produktionsstandort in Zwickau ergänzt künftig den WVL-Standort in St. Egidien. Über den Kaufpreis vereinbarten die beteiligten Parteien Stillschweigen.
„Mit der WVL ist es gelungen einen Investor zu finden, der mit der Übernahme langfristige strategische Ziele verfolgt. Ich freue mich besonders, dass der Produktionsstandort Zwickau erhalten bleibt“, sagte Insolvenzverwalter Dellit. Dellit weiter: „Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen zeigt, dass sich unser Sanierungskurs und der große Einsatz aller Beteiligten, insbesondere der Mitarbeiter, der Lieferanten und der Kunden, die der MKB treu geblieben sind, in den letzten Monaten ausgezahlt hat“.
WVL-Geschäftsführer Udo Binder erklärte: „Die Erfahrung und Kompetenz der Mitarbeiter und die Qualität der Kundenbeziehungen sind wichtige Stärken von MKB. Gemeinsam werden wir nun hart daran arbeiten, unseren neuen Geschäftsbereich so auszurichten, dass er sich nachhaltig und erfolgreich im Wettbewerb durchsetzen kann.“
Die Metall-Konstruktions- und Betriebsmittelbau Zwickau GmbH & Co. KG hatte am 24.07.2017 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Rechtsanwalt Kai Dellit wurde vom Amtsgericht Chemnitz zunächst zum vorläufigen Insolvenzverwalter und mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 27. Oktober 2017 zum Insolvenzverwalter bestellt. In den vergangenen Monaten führte er den Geschäftsbetrieb des Unternehmens vollumfänglich fort, stabilisierte dieses leistungswirtschaftlich und führte Sanierungsmaßnahmen durch. Anpassungen der Arbeitnehmeranzahl waren dabei unumgänglich. Bei Antragsstellung waren 75 Arbeitnehmer bei MKB tätig. Durch den Verkauf bleiben 42 Arbeitsplätze erhalten.