30.10.2013

    Schuler passt Strukturen an globale Herausforderungen an

    • Anpassung der Fertigungstiefe in Deutschland, Zentralisierung der Verwaltung
    • Personalmaßnahmen betreffen mittelfristig rund 350 Arbeitsplätze in Deutschland
    • Investition in neues Engineering- und Technologie-Center am Standort Göppingen für 40 Millionen Euro

    Der Schuler-Konzern strafft seine Unternehmensstrukturen in Deutschland und treibt seine Internationalisierung weiter voran. „Wir folgen unseren Kunden in ihre ausländischen Märkte und schaffen so nach zwei Rekordjahren die Voraussetzungen, auch künftig als deutsches Unternehmen in der Umformtechnik weltweit führend zu bleiben“, erklärte Vorstandsvorsitzender Stefan Klebert am Mittwoch nach einer Aufsichtsratssitzung der Schuler AG in Göppingen. Schuler will seinen Erfolg in großen Wachstumsmärkten wie China stärker mit eigener Produktion, Einkauf und Entwicklung absichern. Das Unternehmen hat deshalb vor einigen Monaten seine Kapazitäten im chinesischen Werk Dalian maßgeblich erweitert. 

    Deutschland bleibt größter Konzernstandort

    Mit rund 75 Prozent der im Konzern Beschäftigten bleibt Deutschland auch zukünftig mit Abstand wichtigster Standort von Schuler. Allerdings wird das Unternehmen in Deutschland seine Produktion straffen, die Fertigungstiefe verringern und die Flexibilität erhöhen. In Göppingen soll die traditionsreiche, aber seit Jahren unrentable Gießerei geschlossen werden, nachdem kein potenzieller Käufer ihren Fortbestand garantieren wollte. In Weingarten konzentriert Schuler die Fertigung auf Kernkomponenten sowie vor allem auf das wachstumsstarke Service-Geschäft. Einsparungen plant der Vorstand ferner an anderen deutschen Standorten, so im badischen Waghäusel und in Erfurt. Im Gegenzug wird der Standort in Thüringen alleinige deutsche Fertigungsstätte für Großpressen. Göppingen wird das Zentrum für Pressen mit Inhouse-Inbetriebnahmen. Synergien will Schuler zudem durch die Zentralisierung von Verwaltungsaufgaben an den Standorten Göppingen, Weingarten und Erfurt realisieren. 

    Neues Engineering- und Technologie-Center am Standort Göppingen

    Grünes Licht gab der Aufsichtsrat für den Bau eines neuen Engineering- und Technologiecenters. Der Neubau mit rund 750 modernen Arbeitsplätzen soll in Göppingen bis 2016 für rund 40 Millionen Euro entstehen. „Dies ist ein deutliches Zeichen, dass Deutschland unsere Heimatbasis bleiben wird“, bekräftigte Klebert.

    Sozialverträgliche Personalmaßnahmen

    Die geplanten Veränderungen werden deutschlandweit zu konzerninternen Verlagerungen führen und mittelfristig 350 Arbeitsplätze betreffen, knapp 100 davon in der Gießerei. Bei der Umstrukturierung will Schuler betriebsbedingte Kündigungen soweit wie möglich vermeiden. Das Unternehmen veranschlagt  Aufwendungen von circa 50 Millionen Euro  für den Konzernumbau, davon im laufenden Rumpfgeschäftsjahr 2013 (Oktober bis Dezember 2013) rund 35 Millionen Euro. In den folgenden Geschäftsjahren erwartet der Vorstand eine Kostenreduktion von 15 bis 20 Millionen Euro jährlich.
    „Schuler hatte in den letzten Jahren eine ausgesprochen positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Vorstand und Belegschaft wissen aber, dass wir unsere Strukturen anpassen müssen, um langfristig weiter erfolgreich zu bleiben. Und solche Veränderungen packt man am besten in guten Zeiten an“, sagte Vorstandsvorsitzender Klebert abschließend.

    Flachere Strukturen, schlankeres Management

    Die geplanten Anpassungen in Produktion und Verwaltung sind Teil des Konzernprojektes ZusammenWachsen 2.0, in dessen Rahmen mehrere deutsche Konzerngesellschaften zusammengelegt werden sollen. Dies erfolgt, um die historisch gewachsene, komplexe Konzernstruktur zu vereinfachen.

    Schuler hat den Vorstand und die zweite Management-Ebene mit Beginn des laufenden Geschäftsjahres bereits deutlich verkleinert.

    Vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2012/13 (per 30. September 2013) wird Schuler am 6. November 2013 veröffentlichen.