19.12.2012

    Bestes Geschäftsjahr in der Schuler-Geschichte

    Umsatz steigt um 28 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro, Ebitda um knapp 40 Prozent auf 118 Millionen Euro – Weitere Ertragsteigerung für 2012/13 angekündigt

    Der Schuler-Konzern glänzt mit guten Geschäftszahlen. Umsatz und Gewinn stiegen für das im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 stark an. Der Pressenhersteller erzielte einen Umsatzzuwachs von 27,9 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro. Damit gelang es dem Maschinenbauer, seine Umsatzerlöse innerhalb von zwei Jahren fast zu verdoppeln. Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (Ebitda) erhöhte sich um 39,5 Prozent auf 118,3 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge, also der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz, legte von 8,8 auf 9,6 Prozent zu. Das Konzernergebnis fiel mit 51,8 Millionen Euro im Jahresvergleich mehr als doppelt so hoch aus. „Das vergangene Geschäftsjahr war das beste in unserer 173-jährigen Geschichte“, erklärte Schuler-Vorstandschef Stefan Klebert bei der Vorstellung der Bilanz.

    Schuler wuchs erneut stark in Asien, mit einer Zunahme von 29,9 Prozent auf 401,2 Millionen Euro die umsatzstärkste Region. In Deutschland erzielte das Unternehmen 394,9 Millionen Euro. Das ist ein Plus von 33,0 Prozent. Der Rest Europas trug mit 245,7 Millionen Euro (+61,2 Prozent) zum Umsatz bei. Das Amerikageschäft ging um 6,9 Prozent auf 179,8 Millionen Euro zurück. Die hohe Nachfrage insbesondere aus der Automobilindustrie nach ServoDirekt-Technologie bescherte Schuler einen Auftragseingang von 1,3 Milliarden Euro. Dies entspricht nahezu dem Rekordwert des Vorjahres von 1,32 Milliarden Euro.

    Positiver Ausblick für laufendes Geschäftsjahr

    „2012/13 wollen wir bei Umsatz und Ertrag an das gute Vorjahr anknüpfen“, betonte Klebert. Für das Geschäftsjahr 2012/13 erwartet das Unternehmen einen Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro. Dafür bilde der Rekordwert beim Auftragsbestand von 1,1 Milliarden Euro zum Bilanzstichtag eine gute Grundlage. Die Ebitda-Marge soll auf knapp 10 Prozent zulegen.

    Am Erfolg des vergangenen Jahres sollen die Aktionäre mit einer Dividende von 0,25 Euro je Aktie teilhaben. Wenn die Hauptversammlung diesem Vorschlag folgt, steigt damit die Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2011/12 gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent auf 7,4 Millionen Euro. Die Mitarbeiter erhalten einen Sonderbonus von bis zu 1.000 Euro. Aufgrund der positiven Ergebniszahlen hatte der Vorstand beschlossen, die Erfolgsprämie im Vergleich zum Vorjahr zu verdoppeln. Binnen Jahresfrist erhöhte sich die Mitarbeiterzahl des Konzerns weltweit um 5,3 Prozent auf 5.443 Beschäftigte.

    Erfolge meldete Schuler auch auf der Kapitalseite. Ein in der Wirtschaftskrise abgeschlossener Konsortialkreditvertrag in Höhe von 450 Millionen Euro wurde abgelöst. Die besseren Konditionen des neuen Vertrags, der noch bis September 2016 läuft, führte allein im Geschäftsjahr 2011/12 zu Zinseinsparungen von 15,5 Millionen Euro. Durch die Eigenkapitalerhöhung im Juni 2011 und den deutlich gesteigerten Konzerngewinn stieg die Eigenkapitalquote von 22,9 Prozent auf 27,1 Prozent. „Dies zeigt, dass der Konzern langfristig und solide finanziert ist“, meinte Klebert.

    Schuler hat das größte Investitionsprogramm seit zehn Jahren mit über 80 Millionen Euro für das vergangene und laufende Geschäftsjahr angestoßen. Ein Schwerpunkt bildet China, heute bereits der weltweit größte Absatzmarkt für Autos mit großen Wachstumsaussichten. Dazu sagte Klebert: „Wer in China keine bedeutende Marktpräsenz erreicht, setzt das Wohl des Unternehmens aufs Spiel. Deshalb wollen wir uns so aufstellen, dass wir an dem dortigen Wachstum gebührend teilhaben.“ Das Unternehmen verdreifacht derzeit die Produktionskapazitäten im Werk Dalian auf 16.000 Quadratmeter. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2013 geplant. Ein Ausbau von Vertrieb, Einkauf und lokaler Entwicklungskapazitäten am Standort Shanghai steht ebenfalls an. In mehreren chinesischen Städten entstehen außerdem zusätzliche Servicestützpunkte.

    Wachstumsbereiche im Blick

    „Wir haben eine Vielzahl neuer Produkte im Köcher, um die Konjunktur, die sich etwas abgeschwächt hat, in unserem Sinne positiv zu beeinflussen“, so Klebert. Das Unternehmen stellte im Herbst mit der TwinServo-Technologie eine neue Pressengeneration vor und sorgte damit in der Branche für Aufsehen. Die Anlage ist kompakter, flexibler und leiser als herkömmliche Pressen sowie sparsam im Energieverbrauch. Neben Energieeffizienz ist Leichtbau ein Zukunftsfeld für den Konzern. Leichtere Fahrzeuge verbrauchen weniger Sprit und stoßen weniger CO2 aus. Schuler bietet Anlagen für alle Herstellungsverfahren im Karosserieleichtbau, was ebenfalls Wachstum verspricht.

    Das Unternehmen geht neue Märkte an, wie etwa Pressen für Verpackungen, Großrohre oder Eisenbahnräder. „Die Automobilindustrie bleibt aber unser Kernmarkt. Dort sehen wir die Entwicklung langfristig aufwärtsgerichtet. Der Trend für Schuler bleibt positiv“, sagte Klebert abschließend.


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